Unsterblichkeit

Die Physik und die unsterbliche Seele

Wo sich Naturwissenschaft und Theologie treffen

Unsterblichkeit

Am Anfang des Universums stand der Urknall. (Nasa)

Teilchen im Universum könnten sich wechselseitig beeinflussen

Also ist es möglich, so die Schlussfolgerung, dass sich Teilchen seit dem Urknall im gesamten Universum wechselseitig beeinflussen und jeder von uns an  diesem Dialog aktiv teilnimmt. Damit stehen wir, so meine ich, an der Schwelle einer neuen Epoche. Unser Weltbild könnte sich von Grund auf ändern. Generationen von Naturwissenschaftlern und Philosophen fragten sich immer wieder, ob sie über die Wissenschaft zur Religion gelangen könnten – bislang ergebnislos. Doch das könnte sich jetzt ändern – durch die Quantenphysik.

"Du kannst nicht von Gott reden, weil Gott eigentlich das Ganze ist. Und wenn er das Ganze ist, dann schließt es Dich mit ein.“ Dieses Zitat stammt von keinem Theologen, sondern von dem Münchner Physiker Hans-Peter Dürr. Und der Schüler Werner Heisenbergs fügt hinzu: "Was wir Diesseits nennen, ist im Grunde die Schlacke, die Materie, also das, was greifbar ist. Das Jenseits ist alles Übrige, die umfassendere Wirklichkeit, das viel Größere."

Und der britische Kernphysiker und Molekularbiologe Jeremy Hayward von der Universität Cambridge hält das Bewusstsein für möglicherweise grundlegender als Raum und Zeit. Sollten sich diese Thesen der Avantgarde unter den Physikern  bestätigen, würden sich Naturwissenschaft und Religion fortan nicht mehr als Gegensätze gegenüberstehen, könnten sich vielmehr komplementär ergänzen – geradewegs wie der rechte und der linke Schuh eines Menschen.

Wenn das Jenseits, das Übernatürliche oder eben das unsterbliche Bewusstsein zum Ganzen gehört, dann ist es für Naturwissenschaft wie für Theologie durchaus interessant zu bedenken, wie die Grundelemente miteinander korrespondieren könnten, das Bewusstsein also mit Raum, Zeit, Materie und Energie.

Auszug aus Quelle: http://www.deutschlandradiokultur.de/wissenschaft-die-physik-und-die-unsterbliche-seele.1005.de.html?dram:article_id=272891


Aus Kant Brevier

III

2. Unsterblichkeit

Der Begriff der Freiheit, sofern dessen Realität durch ein unumstößliches Gesetz der praktischen Vernunft bewiesen ist, mach den Schlussstein von dem ganzen Gebäude eines Systems der reinen, selbst der spekulativen Vernunft aus, und alle anderen Begriffe (die von Gott und Unsterblichkeit, welche, als bloße Ideen, in dieser ohne Haltung bleiben, schließlich sich nun an ihn an und bekommen mit ihm und durch ihn Bestand und objektive Realität, das ist die Möglichkeit derselben wird dadurch bewiesen, daß Freiheit wirklich ist; denn diese Idee offenbaret sich durchs moralische Gesetz.

Die Idee von Gott und Unsterblichkeit sind nicht Bedingungen des moralischen Gesetzes, sondern nur Bedingungen des notwendigen Objekts eines durch dieses Gesetz bestimmenden Willen, das ist des bloß praktischen Gebrauchs unserer reinen Vernunft; also können wir von jenen Ideen auch, ich will nicht bloß sagen, nicht die Wirklichkeit, sondern auch nicht einmal die Möglichkeit zu erkennen und einzusehen behaupten. Gleichwohl aber sind sie die Bedingungen der Anwendung des moralisch bestimmten Willens auf sein ihm a priori gegebenes Objekt (das höchste Gut). Folglich kann und muß ihr Möglichkeit in dieser praktischen Beziehung angenommen werden, ohne sie doch theoretisch zu erkennen und einzusehen. Hier ist nun ein, in Vergleichung mit der spekulativen Vernunft, bloß subjektiver Grund des Führwahrhaltens, der doch einer eben so reinen, aber praktischen Vernunft objektiv gültig ist, dadurch den Ideen von Gott und Unsterblichkeit vermittelst des Begriffs der Freiheit objektive Realität und Befugnis, ja subjektive Notwendigkeit (Bedürfnis der reinen Vernunft) sie anzunehmen verschafft wird, ohne daß dadurch doch die Vernunft im theoretischen Erkenntnisse erweitert, sondern nur die Möglichkeit, die vorher nur Problem war, hier Asertion wird gegeben, und so der praktische Gebrauch der Vernunft mit den Elementen des theoretischen verknüpft wir. Und dieses Bedürfnis ist nicht etwa ein hypothetisches, einer beliebigen Absicht der Spekulation, daß man etwas annehmen müsse, wenn man zur Vollendung des Vernunftgebrauchs in der Spekulation hinaufsteigen will, sondern ein gesetzliches, etwas anzunehmen, ohne welches nicht geschehen kann, was man sich zur Absicht seines Tuns und Lassens unnachlaßlich setzen soll.

Die Bewirkung des höchsten Guts in der Welt ist das notwendige Objekt eines durchs moralische Gesetz bestimmbaren Willens. In diesem aber ist die völlige Angemessenheit der Gesinnung zum moralischen Gesetze die oberste Bedingung des höchsten Guts. Sie muß also ebenso wohl möglich sein, als ihr Objekt, weil sie in demselben Gebote dieses zu befördern enthalten ist. Die völlige Angemessenheit des Willens aber zum moralischen Gesetz ist Heiligkeit, eine Vollkommenheit, deren kein vernünftiges Wesen der Sinnenwelt, in keinem Zeitpunkte seines Daseins, fähig ist. Da sie indessen gleichwohl als praktisch notwendig gefordert wird, so kann sie nur in einem ins Unendliche gehenden Progressus (Entwicklung) zu jener völligen Angemessenheit angetroffen werden, und es ist, nach Prinzipien der reinen praktischen Vernunft, notwendig, eine solche praktische Fortschreitung als das reale Objekt unseres Willens anzunehmen. Dieser unendliche Progressus ist nur unter Voraussetzung einer ins Unendliche fortdauernden Existenz und Persönlichkeit desselben vernünftigen Wesens (welche man die Unsterblichkeit der Seele nennt) möglich. Also ist das höchste Gut, praktisch, nur unter der Voraussetzung der Unsterblichkeit der Seele möglich; mithin diese, als unzertrennlich mit dem moralischen Gesetz verbunden, ein Postulat der reinen praktischen Vernunft.

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